
Freitag Abend 21.08. bis Montag Abend 07.09.2020
Unsere Sommerferien waren ursprünglich anders geplant. Wir wollten eigentlich via Südfrankreich – Spanien nach Portugal und dann an der Atlantikküste Richtung Bordeaux und quer durch Frankreich zurück in die Schweiz. Für diesen Trip hatten wir 6 Wochen eingeplant. Das wäre dann unsere bisher längste Wohnmobil-Reise geworden. Die 6 hatte natürlich eine Bedeutung – in diesem Jahr bekamen wir beide eine 6 auf den Rücken – wir durften im August unsere 60igsten Geburtstage feiern. Aber schon im Frühling war uns klar, dass in diesem speziellen Jahr für uns eine Planänderung angesagt war: wir wollten eine Tour de Suisse machen.
Als Vorlage diente uns die Grand Tour of Switzerland. Natürlich wollten wir diese nicht 1:1 übernehmen, sondern auf uns zugeschnitten anpassen. Dabei haben bereits besuchte Orte, das Wetter und sogar ein Kindergeburtstag unsere Route beeinflusst.

Am Freitag 21. August nach Feierabend steuerten wir unseren Einstiegsort an, wie schon mehrmals in diesem Jahr für eine Weekend-Tour: Das Bürgisweyerbad etwas ausserhalb von Madiswil war unsere 1. Station:



Nach einem vorzüglichen Dinner ging es dann tagsdarauf weiter zum nächsten kurzen Halt: In der Schaukäserei in Affoltern i.E. füllten wir unsere Grand Tour Box :


An diesem Tag ging es dann weiter nach Bern. Auf dem TCS-Camping Eymatt fanden wir ein schönes Plätzchen. Bald schon fuhren wir quer durch den Wald ins nahe gelegene Bern:



Hier ist der eigentliche Startort der Grand Tour. Doch wir änderten natürlich die Tour, da wir schon via Emmental angereist sind. Deshalb gings nach Steffisburg auf den Schallenberg bis Unterlangenegg zum Dream Valley Saloon. Ein gemütliches Western-Style-Blockhaus und ein idyllischer Stellplatz erwartete uns.



Die Bisons auf der Weide machten das Western-Feeling komplett. Selbstverständlich gab es nach einer Velotour in die Umgebung am Abend ein Stück vom Bison-Filet:

Am nächsten Tag (24. August) ging es dann Richtung Entlebuch. In Marbach füllten wir unsere rote Box wieder mit regionalen Köstlichkeiten.

Eine kurze Schleife nach Trubschachen zum Kambly-Laden diente uns, unsere Kombüse aufzufüllen:


Nach dem Einkauf ging es ins Herz vom Entlebuch. Hier durften wir noch den 3. Geburtstag unseres zweitjüngsten Enkelkindes feiern.

Am nächsten Tag ging es weiter: Entlebuch – Luzern – linke Vierwaldstättersee-Seite bis Brunnen:


Natürlich genossen wir Küche und Aussicht, bevor wir via Schwyz, Sattelegg, Rapperswil durchs Zürcher Oberland an den Rhein bis Wagenhausen bei Stein am Rhein fuhren:



Im Camping Wagenhausen waren wir für eine Nacht sehr gut aufgehoben, bevor es dann am Bodensee entlang weiter ging. Bei Arbon verliessen wir den Bodensee und fuhren via St. Gallen ins schöne Appenzeller-Land. Natürlich ist ein Stop in Appenzell zwingend – wir verzichteten nur darauf, weil wir dieses Jahr schon 2 Wochenende in Appenzell verbracht haben. Als Tip können wir den Camping Kau wärmstens empfehlen: http://eischen.ch
Deshalb fuhren wir bis auf die Schwägalp an den Fuss des Säntis:


Weiter ging es durchs Toggenburg das Rheintal hoch ins Prättigau. Davos war eigentlich als Etappenort vorgesehen, aber in Sachen Stellplatz ist das noch ein Entwicklungsland. Darum entschieden wir spontan auf dem Flüela-Pass zu übernachten. Während auf der Passhöhe noch ein Wohnmobil-Übernachtungsverbot bestand, bot sich nur ein paar hundert Meter weiter ein grosser Parkplatz an:


Einen wundervollen Abend mit einem Sternenhimmel, den man im Flachland nie sehen kann präsentierte uns der Flüela. Am Morgen nach der Tagwache durften wir noch meinen (Jörg) 60igsten Geburtstag eröffnen. Es gibt wohl kaum ein schönerer Ort, dies zu feiern.
Weiter ging es ins Engadin bis Sankt Moritz. Auf dem TCS-Camping bei der Olympiaschanze fanden wir wiederum einen wunderschönen Platz:

Sofort aufs Velo und eine Maloya-Runde geniessen:


Gerne wären wir länger geblieben, doch der Wetterbericht hatte für Samstag / Sonntag Regen und Schnee gemeldet. Da wir über 3 Pässe wollten (Julier – Oberalp – Furka) fuhren wir dann am Freitag weiter.


Julier und Oberalp konnten wir noch mehrheitlich trocken bewältigen, beim Furka stellte sich dann etwas Regen ein, der sich allerdings nicht bis auf die Walliser-Seite ausbreiten konnte.
Deshalb gab es dann nach unserer Ankunft auf dem Camping Geschinen in Brig noch einen trockenen Freitagabend. Bis zum Stockalper-Palast sind es höchstens 5 Fussminuten und das dahinter liegende Zentrum bot eine sehr schöne Athmosphäre. Diese genossen wir sogar noch im Restaurant Salzturm im Gartenrestaurant bei herrlichen Tappas:


Am Samstag regnete es dann auch im Wallis. Eine gute Gelegenheit, das Festungsmuseum zu besuchen:

Dem Wetter entsprechend entschieden wir uns für ein Raclette in der heimischen Stube.


Wir liessen den Abend mit einem Home-Kino-Abend ausklingen. Im gemütlichen Wohnmobil schauten wir uns den Film Bohemian Rhapsody an – es ist die Biografie von Freddy Mercury – dem wundervollen Queen – Frontmann.
Am Sonntagvormittag hielt das trübe Wetter noch an – also gingen wir weiter um in Saint Leonard den Lac Souterrain zu besuchen:


Anschliessend ging es noch weiter nach Martigny. Wiederum bezogen wir unser Quartier in einem TCS-Camping.




Weiter ging unsere Reise dann wieder diesem Wegweiser entlang:

Kurz vor Montreux besuchten wir das Schloss Chillon – eins der schönsten Schlösser in der Schweiz:

In Montreux gäbe es einen Stellplatz für Wohnmobile … wenn nicht gerade das SEF Swiss Economic Forum stattgefunden hätte. Deshalb fuhren wir weiter bis kurz nach Vevey. Der Campingplatz-Chef organisierte uns trotz vollem Platz einen Ort zum verweilen – schön unter einem grossen, schattenspenden Baum, den man inzwischen wieder schätzen konnte. Ach so – der Platz heisst: Camping de la Pichette.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann per Velo wieder auf den Weg durch Weinberge. Das Lavaux ist wohl eines der schönsten Weingebiete in Europa. St. Saphorin, Epesses, Dezaley … wer kennt diese Weine nicht?

Am Nachmittag ging es dann nach Montreux. Hier begegneten wir wieder dem erst kürzlich erlebten Freddie Mercury:

Aber es gab auch viel anderes Interessantes zu entdecken. Montreux hat schon Flair.

Nach 2 Tagen verliessen wir den Genfersee oder Lac Leman, wie man hier sagt Richtung Waadtländer Jura – ins Vallee de Joux. In Vallorbe quartierten wir uns auf dem Camping de Vallorbe ein:

Am nächsten Tag war eine Velo-Tour zum Lac de Joux auf dem Programm. Warum waren wir bisher noch nie hier gelandet? – fragten wir uns. Eine bombastische Landschaft sollten wir hier sehen. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass wir den See umrundeten:


Auf den Spuren der Grand Tour führte uns die Weiterreise zum jurassischen Jura. In Le Noirmont fanden wir einen zauberhaften Camping. Auf einer Juraweide gelegen logierten wir im Camping Jura Bivouac / Creux des Biches:

Per 2-Rad lernten wir die Umgebung kennen: Saignelegier und der Doubs lagen uns zu Füssen:




Natürlich genossen wir auch die regionalen Köstlichkeiten:


Den letzten Abend genossen wir vor unserem Wohnmobil bei einem Lagerfeuer mit einem Fondue:


Unsere Reise führte uns in 17 Tagen auf 1715 km quer durch die Schweiz. Es war eine wunderschöne Reise auf der wir einiges Bekanntes und ganz viel Neues erlebt haben. Wir sind uns einig: Es ist keine Strafe, die Ferien hier in der Schweiz verbringen zu müssen/dürfen. Wir werden auch in wieder normalisierten Zeiten tolle Schweizer Gegenden besuchen.

Das allerletzte Plättli gab es dann noch zu Hause:
