Am 30. Mai nach Feierabend fuhren wir los Richtung Entlebuch??? He – das ist doch die falsche Richtung! Ostfriesland liegt doch im Norden. Nein das ist schon richtig. Wir feierten noch den Geburtstag unserer Tochter.
1. Ferientag Do. 31. Mai
Nach der Übernachtung ging es dann aber Richtung Norden. Da es keine Staus gab, kamen wir gut vorwärts und fuhren gleich bis Papenburg durch. Rund 950km mehr auf dem Tacho als bei der Abfahrt zuhause.
Beim Hotel Hilling gibt es einen Stellplatz und den haben wir angefahren. Ein guter Platz: grosszügig und ruhig. Ins Stadtzentrum sind es jedoch etwa 3 1/2 km. Velo, Bus oder zu Fuss – wir haben alles ausprobiert.
2. Ferientag Fr. 01. Juni
Per Velo fuhren wir zur Von-Velen-Anlage. Das ist ein Freilichtmuseum, das den früherigen Torfabbau hier in Papenburg zeigt:
Der Verein Papenberger Hus betreut diese interessante Ausstellung und bietet auch Bootsfahrten auf den Kanälen wo einst der Torf geführt wurde an. Das liessen wir uns nicht entgehen:
Papenburgs Anfänge waren vom Torfabbau geprägt. Wer mehr darüber erfahren möchte kann das tun unter: www.von-velen-anlage.de
Um Torf transportieren zu können brauchte man Schiffe. Das war dann der Beginn von zahlreichen Werften. Eine davon, die überlebt hat, ist die Meyer Werft – und die besuchen wir jetzt: Per Bustransfer kommt man auf das Werftgelände und ist schon bei der Ankunft überwältigt von den Dimensionen. Aber schaut doch selber:
Das momentan in der Halle stehende Schiff ist die AIDAnova und soll am 31. August dieses Jahres ausgeliefert werden. Diese Besichtigungstour ist wirklich einmalig und absolut empfehlenswert. Übrigens: wer sich so ein Schiff in dieser Grössenordnung bauen lassen möchte, sollte ca. 800 Millionen bis 1 Milliarde in der Sparkasse haben. Mehr Infos gibt es unter: Hier klicken!
Nach der 2 stündigen Tour ging es dann zum Italiener: ins Bellini – auf eine Pizza. Übrigens der Chef hat den selben Jahrgang wie wir – kommt übrigens aus Sizilien und führt schon seit 40 Jahren dieses Restaurant.
3. Ferientag Sa. 2. Juni
Nach dem Frühstück verlegten wir unseren Standort ins Stadtzentrum von Papenburg. Der Stellplatz Hilling ist mit seiner Distanz von gut 3,5 km schon etwas weg vom Schuss. Samstag/Sonntag ist schliesslich Stadtfest am Hauptkanal links und da der letzte Bus schon um 18.30 Uhr fährt, ist der neue Platz für uns besser gelegen. Zwar hat der Platz keine Stromanschlüsse, aber für eine Übernachtung reicht es sowieso.
Den Tag verbrachten wir im Städtchen. Von Fressbeiz zu Biergarten und dann an den Weinbrunnen und noch zur Currywurst und zum Fischstand:
Am Abend spielten auf mehreren Bühnen diverse Bands. Das war ein toller Abschluss von Papenburg.
4. Ferientag So. 3. Juni
Unser heutiges Ziel heisst Leer. Die knapp 30km fuhren wir im Nu und fanden mitten im Städchen den Wohnmobilstellplatz. Ein längerer Fussmarsch brachte uns durch die wunderschöne Altstadt ans Hafenbecken
und zum beeindruckenden Miniaturland. Im Massstab 1:87 konnten wir uns Ostfriesland planen. – Übrigens erfuhren wir hier, dass eigentlich erst Leer das Tor zu Ostfriesland ist – das heisst Papenburg hat da ein wenig geschummelt. Aber zurück zum Miniaturland – das ist wirklich sehenswert:
Wer jetzt noch nicht alles weiss schaut unter
https://leeraner-miniaturland.de
Aber nach dem Fussmarsch zurück zum Wohnmobil fiel dann der Entscheid: es geht weiter nach Emden.
Am Hafen fanden wir mit etwas Glück noch einen tollen Stellplatz:
Parken, Stützen runter, Strom einstecken, Stellplatzgebühr beim Hafenmeister bezahlen (9.00€) und ab ins Städtchen – es war schliesslich Matjesfest. Seemanns-Chöre verbreiteten eine wunderschöne Nordseestimmung:
Ja es war eigentlich Zeit fürs Abendessen. Auf dem Restaurant- und Museumsschiff FEUERSCHIFF liessen wir es uns gut gehen:
5. Ferientag Mo. 4. Juni
Radio Ostfriesland hat für heute bewölktes, trockenes Wetter zwischen 17 und 20° gemeldet – ideal für einen Velo-Trip. Also schwangen wir uns nach dem Frühstück auf die Sättel.
MOIN
– so wird man hier in Ostfriesland begrüsst – und was da so tönt wie
MORGEN
wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gesagt.
Unser Ziel war Greetsiel – ein Fischerdorf an der Nordsee. Auf dem Weg dorthin kamen wir an Deutschlands höchstem Leuchtturm vorbei:
…und weiter ging es mal auf der Landseite, mal auf der Nordseeseite vom Deich – zwischen Leuchtturm und Deich-Schafen:
…nach Greetsiel:
ein idyllisches Fischerdorf an der Nordsee. Natürlich gab es vom Strampeln Hunger und natürlich wurde der im Fischerdorf mit Fisch gestillt:
mmmhhhhh… Nach Besichtigung von Greetsiel…
… konnten wir den Rückweg gestärkt unter die Räder nehmen. Nach rund 78km erreichten wir unser Rolling Home in Emden wieder.
6. Ferientag Di. 5. Juni
Moin!
Heute gab es für Ferienverhältnisse früh Tagwache. Noch vor 7 Uhr waren alle (2) wach. Unser Schiff fuhr um 8.00 Uhr – und es waren mit den Fahrrädern noch ein paar km bis zum Aussenhafen Emden. Ja von dort fährt das Schiff nach Borkum – die grösste der deutschen Nordseeinseln. Kaffee mit Brötchen gab es dann auf Deck – schliesslich hatten wir ja 2 Stunden Zeit bis zur Ankunft auf der Insel. Quer über die Insel bis Borkum fuhren wir mit den Bikes. Dann genossen wir einfach das Inselleben: Am Strand flanieren, essen und trinken, den Seehunden zuschauen, faulenzen und radfahren:
Ja so schnell geht die Zeit vorbei. Um 16.45 Uhr brachte uns die Fähre wieder zurück:
Müde?
Zuhause (auf dem Stellplatz in Emden) genossen wir dann noch die Abendsonne.
7. Ferientag Mi. 6. Juni
Nach dem Frühstück gings nochmals zu Fuss in die Innenstadt – genau gesagt in Dat OTTO HUUS. Dieses Museum wurde dem wohl bekanntesten Emdener Otto Waalkes gewidmet. Für 2 Euro Eintritt kann man kurz in Ottos Welt eintauchen.
Nach dem Museumsbesuch legte die MS Carthago wieder ab und segelte weiter nach Norden-Norddeich: Womo-Park an der Deichstrasse 24. Bei stahlblauem Himmel und wolkenlosen 26°C wurde nach einem Flammkuchen zuerst mal Siesta im Liegestuhl gemacht.
Links vom Deich wohnen wir (vorübergehend) rechts vom Deich wohnt das Meer – es ist momentan noch im Wachstum: in etwa 2 Stunden ist Flut-Höchststand. Unterdessen machen wir eine kleine Erkundungstour nach Norden und wieder zurück nach Norddeich. Komm trink doch einen Apero mit uns:
zu spät – Gläser schon leergetrunken. – Der Heimweg an der Nordsee in der Abendstimmung:
Zum Abendessen werden wir wieder einmal zum Grillitarier: gefüllte Pouletbrust mit Caprese:
Je weiter nördlich man kommt, desto später ist der Sonnenuntergang. Für Norddeich ist das heute um 21 Uhr 54 … uns so sieht das aus:
Wenn man von hinter dem Deich zur Sonne schaut, sieht das aus wie ein Scherenschnitt:
Wenn man dann vor dem Deich zur Sonne schaut, sieht das so aus:
Wenn aber die Sonne zum Deich schaut, sieht das so aus:
Für die bessere Übersicht: unsere ersten Stationen:
8. Ferientag Do. 7. Juni
Eigentlich wären wir hier gerne noch ein wenig geblieben, aber wir möchten ja noch soviel von Ostfriesland sehen. Deshalb fuhren wir rund 90km hoch nach Norden. Im Wangerland bei Schillig quartierten wir uns im Camping Nordsee ein. Das erste mal ein Campingplatz und kein Stellplatz. Aber wir wollten etwas mehr Platz für Liegestühle und Grill.
Das Wetter zeigte sich auch hier von der besten Seite. Es war wieder heiss – jedoch kam von der Nordsee her stets etwas abkühlende Luft – richtig angenehm. Ja wir zogen uns einen richtigen Ferientag rein. Nachdem wir uns eingerichtet haben, wurden die Liegestühle amortisiert. Danach ging es per Fahrrad ins Dörfchen Horumersiel. Im Restaurant Leuchtfeuer haben wir dann zusammen mit Ronny und Verena: ein junges Paar aus Günsburg (Legoland) einen wirklich suuuuuuper feinen Fisch gegessen. (absolut empfehlenswert). Zurück zum Wohnmobil per Bikes und dann noch ein Spaziergang am Meer.
Gute Nacht.
9. Ferientag Fr. 8. Juni
Moin! Inzwischen haben wir uns an die ostfriesische Begrüßung gewöhnt und verwenden das MOIN schon automatisch. Nach einem gemütlichen Frühstück draussen im Schatten, machen wir die E-Bikes startklar. Wir wollen ins etwa 25km entfernte Jever – die Stadt wo das Ostfriesenbier herkommt. Zuerst der Nordsee entland bis Hooksiel und dann nach Jever. Wir fuhren direkt zur Brauerei. Im Shop lösten wir die Tickets für die Besichtigungstour. Bis dahin schlenderten wir noch ein wenig im sehr schönen Jever umher. Danach machten wir uns mit Anette auf den Brauereirundgang:

Abends zum Grillen gabs natürlich ein feines Jever… und einen guten Wein.
Rindshamburger mit Oliven, Maissalat, Tomaten und Krautsalat mit geröstetem Speck.
10. Ferientag Sa. 9. Juni
Heute ist wieder Reisetag. Wir verlassen unser schönes Plätzchen bei Schillig und fahren Richtung Wilhelmshaven – um die Stadt herum. In Varel in einem grossen Einkaufscenter wird die Kombüse wieder einmal aufgefüllt. Dann fahren wir weiter dem Jadebusen entlang auf die Halbinsel Butjadingen. In Tossen ankern wir auf dem Knaus-Camping. Der liegt übrigens auf der Meerseite vom Deich:
Links vom Deich sind die Kneipen, Bars und Einkaufsläden – rechts davon der Camping- und Stellplatz Knaus. Wir buchen hier einen schön gelegenen Stellplatz für 2 Übernachtungen.
Gewinnen wir wieder mal die Übersicht:
11. Ferientag So. 10. Juni
In der Nacht hörte man die Regentropfen aufs Dach klopfen – schön am trockenen zu sein und nicht in einem Zelt wie früher. Am Morgen wars dann mal trocken – mal gab es noch etwas Regen – aber der Radar gab dann Entwarnung für die 2. Tageshälfte. Deshalb holten wir die Fahrräder aus der Garage und machten eine Tour de Butjadingen:
…und weiter ging es…
Zuhause (das ist immer da, wo unser Reisemobil steht) stehen 57km mehr auf dem E-Bike-Tacho. Ja das gibt Hunger. Die Grillitarier sind deshalb wieder aktiv:

12. Ferientag Mo. 11. Juni
Während dem Frühstück haben wir beschlossen ein Stück gegen Süden zu fahren – nicht zu wenig und nicht zu weit ( damit wir optimales Wetter haben). KÖLN bot sich da an – und da wir noch nie da waren, fuhren wir da hin. Etwas mehr als 300km sollten es da werden. Ja der Nordwesten von Deutschland ist ganz schön dicht besiedelt. Im Gegensatz zum ruhigen Ostfriesland wars auf den Strassen wieder recht hektisch. Wir erreichten jedoch den Reisemobilhafen Köln problemlos. Gute Lage am Rhein – etwa 3,5 km vom Zentrum entfernt:
Zu Fuss zur U-Bahn sind es nur ein paar Minuten.
Direkt beim Domplatz steigen wir aus.
Ja – schon imposant – aber hatten damals wo sich die Kirche solche Prunkbauten hinstellten wirklich alle Leute genügend zu essen? – Nun wir sorgten schon dafür – und auch ein gutes Kölsch durfte da nicht fehlen:
Das tranken wir (ich) im Restaurant des WDR (wo wir immer unsere Reisesendung 《Wunderschön》 anschauen.
Aber wie man sieht, geniessen sich hier alle mal ein Bier:
Wem sagt die Zahl 4711 noch etwas? Original Kölnisch Wasser. NATO-Kampfwasser ist ein Dreck dagegen – aber irgendwie scheint das Zeug nicht auszusterben.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil setzten wir uns noch ein bischen nach draussen und schauten den wilden Kaninchen in der Abenddämmerung zu. Das müssen um die 100 Stück gewesen sein. Doch plötzlich verschwanden sie fast alle in den Gebüschen – kein Wunder – ein Fuchs trat auf den Platz. Irgendwie komisch: Mitten in Köln sagen sich Fuchs und Hase 《 Gute Nacht》.
13. Ferientag Di. 12.6.
Heute war nicht gerade Sommerwetter angesagt, aber das sollte man nicht überbewerten: Wir gehen trotzdem raus. Mit den Bikes erkundeten wir die Umgebung von Köln.
Nach dem Mittag begann es leicht zu regnen. Wir beschlossen weiterzufahren: die Streck der Mosel entlang sind wir vor 3 Jahren gefahren – und sie gefiel uns so gut.
In Bernkastel-Kues steuerten wir den Knaus Campingpark an:
Sofort holten wir unsere Fahrräder hervor und pedalten ins Städtchen (Bernkastel). Abendessen: Filetpfännchen an Champignonsauce – mit Spätzli.
14. Ferientag Mi. 13. Juni
Ja der Heimreisetag ist gekommen – schade – wir haben eigentlich überhaupt kein Heimweh. Der Mosel entlang fahren wir bis kurz vor Trier. Dann gehts auf die Autobahn. Wir fahren via Frankreich – Elsass und geniessen nochmals die schöne Landschaft.
Auf der Heimfahrt machten wir im Elsass eine kleine Pause – der Hunger meldete sich. Aber da wollte doch ein ebenfalls hungriger Storch auch einen Happen von unseren Brötchen – also teilten wir:
Wir fuhren in 14 Tagen total 2300 km mit dem Wohnmobil und gute 300 km mit den Velos. Eine sehr schöne Reise bei sehr gutem Wetter. Nordsee – Ostfriesland ist wirklich sehr zu empfehlen. Die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit, gutes Essen gibt es auch und ein gutes Bier ist auch überall erhältlich. Also los – worauf wartet ihr denn?