Endlich klappts noch…
24.8. – 16.9.2018
1. Etappe (65km) Freitag 24.8.
…nachdem wir vor einem Jahr unser Projekt Sizilien verschieben mussten, konnten wir nun starten. Am Freitag 24.8. fuhren wir los ins Entlebuch. Dort feierten wir noch den Geburtstag von Liv – unseres (zur Zeit) jüngsten Enkelkindes.
2. Etappe (752km) Samstag 25.8.
Am Samstagmorgen um 5 Uhr fuhren wir los: Gotthard – Chiasso – Milano. Eigentlich war die erste Übernachtung im Chianti-Gebiet geplant, doch das Navi meldete für Bologna einen Stau mit ca. 4 1/2 Std. Zeitverlust. Also fuhren wir nach La Spezia und dort die Toskanische Küste herunter. In Porto Ercole fanden wir ein Plätzchen im SP Sosta Di Feniglio:
Nach der 1. Etappe ins Entlebuch war das dann schon eine richtige Arbeitsetappe.

3. Etappe (169km) Sonntag 26.8.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter: Rom hiess unser Ziel. Etwa 10km vom Zentrum entfernt quartierten wir uns im Camping Village Flaminio ein. Von dort hat man eine sehr gute Verbindung mit dem ÖV (Bahn, U-Bahn, Bus). Es gibt 24 / 48 oder 72-Stunden Tickets. Diese kann man im Camping im Info-Pavillon kaufen.
Ein wirklich schöner Camping.

Rom hat 3.5 Mio. Einwohner – flächenmässig die 2. grösste Stadt Europas. Wir eroberten Rom mit dem ÖV, zu Fuss und mit dem Hopp On Hopp Off – Bus, den wir schon in zahlreichen Städten benützt haben. Eine wundervolle Stadt, die man sich wirklich anschauen sollte. Hier ein paar Eindrücke:




4. Etappe (480km) Dienstag 28.8.
Von Rom ging es weiter in den Süden. Napoli umfuhren wir auf der Autobahn und fuhren dann erst bei Sapori an die Küste hinunter. Diese Strasse war allerding sehr eng. Gott sei Dank war kaum Gegenverkehr, denn kreuzen ging nur ab und zu.
Im Area Camper Ulisse (direkt am Sandstrand) machten wir wieder einen Stopp. Ein schöner Platz. Sehr einfach eingerichtet aber sehr freundliche Betreiber.



5. Etappe (284km) Mittwoch 29.8.
Die 5. Etappe brachte uns dann schon ins gelobte Land: SIZILIEN. In Villa San Giovanni lösten wir das Ticket. Camper (7.4m) und 2 Personen kosteten 56 Euro. In etwa 1/4 Stunde waren wir auf der Fähre und in weiteren 40 Minuten bereits in Messina.

Wir fuhren im Uhrzeigersinn los. In Giardini Naxos waren wir fündig geworden: Lagani Camper Parking.
Hier blieben wir für 2 Übernachtungen. Der Platz war gut, die Crew sehr hilfsbereit und freundlich und ausserdem sehr nahe am lebhaften Städtchen Giardini Naxos gelegen.
Nach der sehr ruhigen Übernachtung fuhren wir am Morgen mit unseren E-Bikes Richtung Taormina ( der Ort mit den meisten Besuchern in ganz Sizilien). Isola Bella nennt sich die traumhafte Insel unterhalb von Taormina.


Wir fuhren zuerst an Taormina vorbei, weiter den Berg hoch bis Castelmolo:

Nach einem Capucino und einerm wunderschönen Ausblick auf die Küste schlenderten wir durchs Dorf:
Danach ging es zuerst wieder ein paar Kilometer den Berg runter nach Taormina. Ein Städtchen mit viel Charm – Augen auf und bummeln – möglichst mit Gelassenheit (über 30° C).

Als Abkühlung wählten wir einen kurzen Spaziergang zum Strand und ein Bad im Jonischen Meer.
Am Abend schlenderten wir zu Fuss in Giardini Naxos in ein Strandrestaurant und liessen es uns gut gehen.
Nach 2 Übernachtungen zog die Karawane weiter.
6. Etappe (163km) Freitag 31.8.
Da der Wetterbericht für den Etna Wolken und Regen vorsah, fuhren wir der Küste entlang etwas weiter, obwohl wir dann nochmals zurück müssen, um den Etna zu besuchen. In der Nähe von Siracusa fanden wir einen Platz nahe am Meer. In Gallina im Camping Sabbiadoro machten wir Halt. Aber Vorsicht! Die Zufahrt ist verdammt eng!
Über Treppenstufen erreicht man den Sandstrand.

Die Sanitäranlagen sind topmodern. Der Market hingegen hat kaum was zu bieten. Die 40 Euro pro Übernachtung (im September) waren auch kein Schnäppchen. Zum Glück war die Wettervorhersage für Etna und Samstag gut – so konnten wir unseren Vulkanbesuch schön einplanen.
7. Etappe (112km) Samstag 1.9.
Auf der Autobahn fuhren wir bis Catania zurück und dort via Nicolosi zum Refugio Sapienza. Auf 1900m gibt es dort Parkplätze für Wohnmobile. Mit der Gondelbahn ging es auf 2500müM. Von dort ging es mit Geländefahrzeugen weiter. Mit einem Führer ging es dann zu Fuss auf den Torre del Filosofo (Krater 2995m). Der Boden dampfte immer noch an gewissem Stellen, obwohl dieser Krater schon lange keine Lava mehr ausspuckte. Das war wirklich eindrücklich in dieser Mondlandschaft.

8. Etappe (160km) Sonntag 2.9.
Erholt von der kühlen Bergluft vom Refugio (morgen früh etwa 14°) machten wir uns auf den Weg nach Noto – die Barockstadt.
Etwas ausserhalb von Noto gibts den Noto Parking Area Sosta Camper – ein Stellplatz, der von einem Zitronenbauer betrieben wird. Mitten in einer Zitronenplantage. Schöne saubere Toilettenanlagen gibts da. Der Capo oder auch seine Schwester führen einem kostenlos ins nahe Noto und holen einem auch wieder zurück. Der Stromanschluss reichte sogar für unsere Klimaanlage und das war gut so (+33°).


9. Etappe (193km) Montag 3.9.
Der Weg führte uns weiter auf der SS115 ans nächste Ziel. Also stellenweise war das nur noch ein holpriger Karrenweg. Vielleicht spendiert ja die EU der Region Sizilien mal ein paar Tonnen Teer? In San Leone – das ist ganz nahe bei Agrigento fanden wir ein Plätzchen im Camping Internationale Nettuno. Der Platz war ziemlich leer, da die Hauptsaison vorbei ist. Trotzdem ist er ganzjährig geöffnet. Schön gelegen mit vielen Schattenplätzen unter Eukalyptusbäumen und Kiefern (wir bevorzugten Eukalyptus = kein Harz).
Direkt hinter der Düne ist der flache Sandstrand.
Am 2. Tag machten wir uns früh per E-Bike ins Valle dei Templi (bei Agrigento), der um 8.30 Uhr öffnet. Die über 2500 Jahre alten griechischen Tempel waren wirklich imposant. So verstrichen im Nu 3 1/2 Stunden.
Den Abend liessen wir bei bester Stimmung ausklingen:

10. Etappe (117km) Mittwoch 5.9.
Unsere Reise ging weiter nach Triscina – genauer gesagt zum Camping Helios. Unterwegs hielten wir jedoch für etwa 2 Stunden an. Unser Zwischenstop hiess SCALE DEI TURCHI. Das sind terrassenförmige Kalkfelsen:

Am Camping Helios angekommen
waren wir plötzlich in einem Schweizer-Nest gelandet. 4 weitere CH-Womos waren unsere Nachbarn: Zürcher und Baselbieter. Sofort wurden Infos ausgetauscht. Dadurch erfuhren wir, dass in der Nähe eine sehr gute Macelleria (Metzgerei) ist, die von einer ausgewanderten Schweizerin aus Neuenhof (bei Baden) mitgeführt wird. Bei unserer Ankunft dort war ihr Mann – ein einheimischer Sizilianer – anwesend. Auf italienisch wurde eingekauft. Er freute sich ob unserer Schweizerherkunft und spendierte uns einen Averno. Natürlich sah unser Abendessen etwas fleischlastig aus:
Salsice, Costini, Cipolle con Speck und Mellanzane.
Ein erfrischendes Bad im Meer (logischerweise am Sandstrand) war natürlich auch noch auf dem Programm.
11. Etappe (132km) Donnerstag 6.9.
Unser nächstes Ziel hiess San Vito Lo Capo – ein turistischer Ort.

Mitten im Ort, im Camping Soleado liessen wir uns nieder.
Unser Tachostand zeigt nun 41’199km an – es wird uns bewusst, dass wir mit unserem Gefährt 1 mal um die Erde gefahren sind. In der 4. Saison mit unserem Carthago – insgesamt ist es bereits unsere 18. Saison on the Road.
Ein erfrischendes Bad im Meer, gefolgt von einem Stadtbummel mit Abendessen (Pizza) war unser Programm.

Am nächsten Tag holten wir nach dem Frühstück unsere Stahlrosse aus dem Stall und machten uns auf den Weg ins Naturreservat von Zingaro:
Den Berg hoch und dann wieder runter ging es per Velo 14km zum Ingresso Nord. Dort ketteten wir die Räder an den Veloständer und gingen zu Fuss dem Wanderweg entlang. Rauf und runter – hin und zurück etwa 7km. Aber das hat sich gelohnt. Traumhafte Badebuchten luden uns ein:

Cala dell’Uzzo und Marinella:


An der Cala dell` Uzzo raschelte es im Gebüsch – ein kleines Wildschwein tauchte auf und lief zum Strand, wo es gemütlich ein Bad nahm. Kurz bevor es wieder im Gebüsch verschwand, präsentierte es sich noch vor meiner Linse – ja Schwein muss man haben:

Am nächsten Tag ging es per Bikes auf die andere Richtung.

und abends dann ins belebte Städtchen. SPAGHETTI VONGOLE mmmhhhh.
12. Etappe (175km) Sonntag 9.9.
Von San Vito Lo Capo fuhren wir in Richtung Autobahn. Unser Ziel: Cefalu. Wir hatten keine Lust mitten durch Palermo zu fahren – und das am Sonntag. Doch auch die Autobahn führte mitten durch und hatte eher den Charakter einer vielspurigen Stadtstrasse als den einer Autobahn. Wieviele Spuren es sind ist nicht sichtbar – Markierungen gibt es da keine – nur Blechpolizisten. So suchte sich jeder seine eigene Spur. Wir entschieden uns für die ganz links aussen und fuhren so zügig durch den Mittagsverkehr. So kamen wir gut in Cefalu an (genauer gesagt etwa 3km ausserhalb). Gleich 2 Campings lagen da nebeneinander. Wir parkten vor den Plätzen und gingen durch den einen zum Strand und dann durch den 2. wieder hoch – so konnten wir den besseren wählen: Camping Sanfilippo von der SS113 kommend ist das der linke Platz. Ein schöner schattiger Platz wartete auf uns. Das Thermometer zeigte am Mittag trotz bewölktem Himmel 30°.
Auf der nachfolgenden Karte sind blau unsere Übernachtungsplätze markiert. Viele werden da nicht mehr hinzukommen. Nach Cefalu ist eigentlich nur noch Palermo auf dem Programm – dann ist Siziliem erobert. Aber noch stehen uns ja 4 Tage zur Verfügung.
Uns so sieht unser Strand aus. Das Wohnmobil steht ein bischen weiter oben im Schatten unter den Bäumen.

Heute Abend haben wir wieder mal im Casa Carthago gegessen. Salsicce, Costini und Pasta – natürlich con vino rosso.
Irgendwann wirds dann immer ruhiger. Die Weekendcamper von Palermo fahren wieder nach Hause und auf dem Platz ists richtig ruhig. Zeit für einen Espresso vor dem Wohnmobil. Ja gut – ein Limoncello gehört natürlich auch dazu. Die Hitze wird allmählich von erfrischender Abendluft verdrängt. Ohhhh – das ist doch genau das, was man zuhause immer sucht.
Am 2. Tag in Cefalu wurde zuerst mal gemütlich gefrühstückt. Danach ging es per E-Bikes ins Altstädchen. Leider gibt es keine Nebenstrasse – man muss den Weg entlang der SS113 fahren. Ein erster Blick auf Cefalu:
Vor der Altstadt ketteten wir unsere Bikes an einen Stahlpfosten und schlenderten durch die charaktervollen Gässchen. Irgendwann war dann mal Aperozeit. In der:
fanden wir ein schönes Plätzchen mit Meersicht:
Weiter ging es durch die Gassen bis zur Kathedrale:
…und wieder weiter durch die Gassen:
…bis sich dann der Hunger meldete. Auf einer Terraza sul Mare liessen wir es uns gut gehen:
…und Cannoli gabs natürlich auch noch. Wer sie nicht kennt war noch nie in Sizilien. Das köstliche Dessert mit Ricotta. Mmmmhhh:

Der Camping Sanfilippo in Cefalu ist unser 8. Übernachtungsort auf Sizilien. Das ist der mit Abstand beste Camping, den wir besuchten. Ebene, schattige Parzellen mit 6A Stromanschlüssen und Wasseranschluss auf dem Platz. Kehrichteimer in kurzer Reichweite. Alles sehr gepflegt und sauber – auch wenn die Sanitäranlagen etwas älter sind. Schöner Sandstrand angrenzend (in Ufernähe 28° – 150m weiter aussen 27° warm). Minimarkt und kleine Bar auf dem Platz. Gutes Restaurant in etwa 150m vom Eingang entfernt. Einziger Nachteil ist die Entfernung zur Altstadt (4km) – aber es fährt ja ein Bus in ca. 250m – ab 18.30 Uhr sogar direkt vom Camping – für 1.40 Euro/Person. Für die späte Heimkehr gibts ja auch noch Taxis (wir zahlten 15 Euro.)
Und das war unser letzter Abend in Cefalu:



In der Altstadt haben wir das Abendessen genossen. Pasta und Muscheln, natülich mit Vino, Dolce und Grappa/Limoncello. Mit den beiden Regensburger Damen am Nebentisch haben wir uns glänzend unterhalten
13. Etappe (72km) Mittwoch 12.9.
Wir fahren weiter nach Palermo. Was hat man nicht alles schon gehört über Palermo. MAFIA! – ist allgegenwärtig – sagt man. Also sind wir auf die Suche gegangen.: Aber da gibts nichts – ehrlich! Wir mussten keinen Cent Schutzgeld bezahlen unf fühlten uns allzeit sicher in Palermo. Der Stellplatz Freesbee ist ein bewachter Parkplatz mit Strom, WC, Entsorgung und Frischwasser – mehr nicht – aber auch nicht weniger. Ideal für einen Palermobesuch. Der Bus (Linie 107) hält gleich vis a vis vor der Einfahrt. Tickets gibts beim Stellplatzwärter.
Also gingen wir gleich auf Entdeckungstour in die Innenstadt:





Ja natürlich im I CUCCI BISTRORANTE. Danach liessen wir uns vom Kellner ein Taxi bestellen und kamen so gemütlich nach hause. Am nächsten Morgen ging es früh (etwa um halb neun) per Bus in die Stadt. Unser Ziel war der Mercato del Capo bei der Porta Carini – er öffnet um 9 Uhr:
Auf unserem weiteren Bummel kamen wir dann wieder einmal beim Dom vorbei. Da wurden die Palmen gestutzt und jedes Pflänzchen frisiert – ja in 2 Tagen kommt der Papst nach Palermo. Er feiert am 16.9. eine Messe für einen hohen Geistlichen, der genau vor 25 Jahren von der Mafia ermordet wurde.
Nun – wir feierten unsere eigene Messe:
14. Etappe (101km und Fähre) Donnerstag/Freitag 13/14.9.
Aber dann hiess es so langsam Abschied nehmen von Sizilien. Also machten wir uns auf den Weg zum Hafen.

Mehr Infos übers Schiff gibts hier.

Im Restaurant gabs noch einen Happen zu essen und dann ab ins Zimmer zum schlafen.
Am nächsten Tag war faulenzen auf Deck angesagt.

Abends kurz vor 20 Uhr waren wir dann in Genua.
Da wir Wohnmobilisten die letzten waren, die in Palermo an Bord gingen, waren wir dafür in Genua die ersten, die raus konnten. Erstaunlicherweise kamen wir dann staufrei (trotz fehlender Brücke) auf die Autobahn Richtung Milano.
In Alessandria haben wir auf einem Stellplatz übernachtet und sind dann am Morgen weiter gefahren.
15. Etappe (203km) Samstag 15.9.





16. Etappe (269 km) Sonntag 16.9.
In der Nacht hatte es leicht geregnet. Am morgen war es 20° und bewölkt – ideales Reisewetter. Die Heimreise verlief ruhig. Stau am Gotthard – etwa 6km wars bei uns. Kein Problem für uns – wir hatten ja 3 Wochen Erholung.
So kamen wir zuhause gut und heil wieder an. Ganz viele Eindrücke im Kopf von einer wunderschönen Reise.