Endlich liess es die Corona-Situation zu, wieder die Grenzen zu passieren und andere Länder zu besuchen. Mit den erforderlichen Massnahmen (Impfnachweis, Online-Registrierung in Kroatien) ging das dann aber problemlos.

Am 25. August ging es nach der Arbeit noch los bis zum Stellplatz auf dem Monte Ceneri. Ein bisschen oberhalb des Stellplatzes gibt es ein Grotto: Grotto al Ceneri Monte. Das wollten wir schon lange mal besuchen. In ca. 10 Minuten ist man zu Fuss dort….und es lohnt sich wirklich. Wir genossen eine Polenta mit Brasato…..mmmmhhhhh:


Am nächsten Morgen ging die Reise weiter. Eine problemlose Fahrt: Wir fuhren wie immer bis Triest auf der Autobahn. Dort verliessen wir die Autobahn und fuhren nach Muggia über die Küstenstrasse nach Kooper. Wohnmobile über 3.5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht muss man in Slowenien vorgängig registrieren lassen und mit einer Dars-Go-Maut-Box ausstatten: https://www.darsgo.si/portal/de/zuhause
Das ist mir zu kompliziert für diese kurze Traverse. Deshalb meide ich in Slowenien Autobahnen. In Kroatien ist das einfacher – da bezahlt man einfach die Streckenabschnitte für die entsprechende Fahrzeugklasse….und das ist im normalen Rahmen. Uns so erreichten wir unser Ziel:

Wir hatten wieder einmal Glück. Obwohl wir keinen Platz vorgängig reserviert haben, bekamen wir ein schönes Plätzchen.

Rovinj besuchten wir schon mal vor 17 Jahren mit dem Schiff. Damals waren wir mit unserem VW-Bus in Porec stationiert. Nach der ersten Übernachtung gingen wir dann auf Erkundungstour ins Städtchen. Rovinj war noch sehr belebt – die deutschen Bundesländer Bayern und Baden Württemberg hatten immer noch Schulferien. Da die Bayern einen sehr kurzen Weg hierhin haben, sind sie auch zahlreich vertreten.
Am Abend suchten wir uns eine schöne Ecke auf einer Terrasse am Meer – schliesslich war heute mein (Jörg) 61. Geburtstag:



Am nächsten Tag begaben wir uns auf eine Velotour. Mit der Komoot-App finden wir immer gute Vorschläge. Ein Trip rund 80km führte uns meistens auf Schotterpisten durch schöne Gegenden:



Wir genossen Rovinj insgesamt 4 Tage. Danach waren wir reif für die Insel. Durch den Ucka-Tunnel – via Rijeka fuhren wir über die grosse Brücke auf die Insel Krk. In Njivice fanden wir wiederum einen tollen Platz auf dem Camping Aminess Alea.

Ein sehr guter Platz mit Sonne und Schatten am Meer gelegen. Die Distanz ins kleine, überschaubare, aber trotzdem lebhafte Dörfchen beträgt etwa 800m. Via Fussweg dem Meer entlang kann man entspannt ins Dörfchen schlendern.


Das kann ich schon mal vorab verraten: Gutes Essen hatten wir auf der ganzen Reise. Entweder kochen die Kroaten so gut, oder wir suchten uns immer das richtige Restaurant aus – wird wohl beides beides sein.

Aber auch wenn wir selber den Kochlöffel schwangen, kam immer etwas schmackhaftes auf den Tisch – wie hier zum Beispiel mit einer selbstgemachten Paella:

Nun – uns gefiel es hier so gut, dass wir letztendlich 1 ganze Woche hier verbrachten. Velotouren, Barbesuche, schwimmen am Strand – Nijvice bietet wirklich viel. Öfters fuhren wir mit den Velos auch ins Nachbarsdorf Malinska – ebenfalls ein schmuckes Dörfchen.



Per Komoot fanden wir eine tolle Velo-Route zur Inselhauptstadt Krk. Oft dem Meer entlang und meistens auf Schotterpisten ging es nach Krk.



Ja das kulinarische kommt auf unseren Reisen nie zu kurz. So gings dann in Njivice ins Rivica. In lebhaften Zeiten muss man hier unbedingt reservieren! Wir hatten wieder einmal Glück, dank dem, dass wir früh essen wollten (18 Uhr) und bekamen auch einen Platz.




Von Njivice fuhren wir über de Brücke zurück aufs Festland und dann ins Landesinnere in den Nationalpark Plitvicka Jezera. Das ist Unesco Weltkulturerbe, Der Nationalpark Plitvicer Seen ist ein 295 km² großes Waldschutzgebiet in der Landesmitte Kroatiens. Der Nationalpark ist für seine 16 kaskadenförmig angeordneten Seen bekannt, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind und sich in eine Kalksteinschlucht hinein erstrecken. Mehrere Spazier- und Wanderwege verlaufen am Ufer entlang oder quer über das Wasser. Eine elektrisch betriebene Fähre verbindet die 12 oberen mit den 4 unteren Seen. Im unteren Seenbereich befindet sich auch der Veliki Slap, ein 78 m hoher Wasserfall.

Hier waren wir vor 17 Jahren schon einmal und wir hatten damals schon gesagt, dass das nicht das letzte mal sei. Wir durften schon viele traumhafte Ort besuchen auf unseren Reisen (dieses ist 21. Saison on the Road) – aber die Plitvicer-Seen gehören zum allerschönsten.
Im Camping Korana fanden wir wie damals schon eine Bleibe. Anstatt mit dem Bus fuhren wir per Velo zum Eingang 2 – das ist der Zugang zu den oberen Seen und liegt vom Camping etwa 10km entfernt. Am Nachmittag sind die oberen Seen von der Sonneneinstrahlung her besser beleuchtet – am Vormittag sind es die unteren Seen.







Die ganze Schönheit kann man mit ein paar Fotos nicht vermitteln – da hilft nur eines: selber hinfahren.

Für 2 Tage gings an die Kvarner Küste. Klenovica liegt in der Kvarner Bucht – vis a vis von der Insel Krk. Der gleichnamige Camping ist in einer Bucht gelegen. Wer sich wundert, warum hier Anfangs September die Wassertemperatur nur 19.5°C ist, muss sich zuerst mal informieren. Hier gibt es unterirdische Quellen, die Süsswasser in die Bucht bringen. Deshalb ist auch der Salzgehalt deutlich tiefer als sonst in der Adria. Dafür ist aber das Wasser noch sauberer als sonst hier.
Ein Österreicher, der schon 20 Jahre hierher kommt, hat uns diesen Küstenabschnitt erklärt. In Istrien ist alle viel neuer und perfekter. Hier ist noch die alte Ära von Titos Jugoslawien zu spüren. Es ist nicht alles so perfekt und aufgeräumt, aber trotzdem irgendwie schön.



Klenovica ist ein kleines, altes Fischerdorf, die früher hauptsächlich vom Fischfang gelebt haben. Als die Thunfisch-Fischerei massiv eingeschränkt wurde, setzten die Menschen hier mehr und mehr auf den Tourismus. Es gibt aber immer noch junge Klenovicer, die vom Fischfang leben. Abends in der Hafenbar schauten wir ihnen zu:

Ein Lieferant brachte kistenweise Eis, während die Crew das Fischerboot startbereit machten. Schliesslich stachen sie dann hinaus aufs Meer:

Später dann sahen wir die Lichter in der Bucht und schauten ihnen noch eine Weile zu, wie sie die Bucht hin und her fuhren. Am Morgen gabs dann Frühstück am Meer:

Die Weiterfahrt nach Istrien war kurz. In Novigrad checkten wir im Camping Aminess Sirena ein.

Für die letzten 2 Tage in Kroatien waren wir sehr gut aufgehoben. Das Sanitärgebäude gleich nebenan war das modernste, das ich auf einem Camping je gesehen hatte. Aber auch die Strandbar war tadellos und einladend:

Während Doris die Sonne am Strand fand, machte ich eine Velotour ins Landesinnere und dann Richtung Umag und der Küste entlang zurück.


Das Städtchen Novigrad ist etwa 1 km vom Aminess Sirena entfernt. Auch hier kann man am Meer entlang, autofrei zu Fuss ins Städtchen schlendern.
Im Restaurant Mandrac – direkt am Hafen sassen wir 2017 schon einmal. Wie damals haben wir hier wieder hervorragend gegessen:




Ein letzter Trunk vor dem Ferienhäuschen in Kroatien – morgen fahren wir in unsere Residenz am Gardasee.



Die letzte Übernachtung in Bardolino am Gardasee war geplant und lange voraus reserviert. Hier im Agricampeggio Terra e Sogni hatten wir wieder ein Heimspiel. Wir waren schon einige mal hier. Die beiden Schwester Ilaria und Myrtha haben uns herzlich empfangen.

Am Abend – es war Samstag war ganz Bardolino auf den Beinen. So lebendig hatte ich dieses Städtchen bisher noch nie gesehen. Wir genossen den Apero in einer Vinotheke und suchten uns dann ein Plätzchen in einem Gartenrestaurant etwas abseits der belebten Gassen..



Auf dem Heimweg hatte halt dieser Schnapsladen noch geöffnet:

Was solls – dann kommt halt noch eine Big Mama mit ins Handgepäck (3-Liter-Flasche Grappa von Poli.) Am Abend sieht der Agricampeggio sehr romantisch aus:


Ein letztes Frühstück bevor es auf den Heimweg geht:

Der Heimweg: Start Sonntag 12.9. ca. 11 Uhr.

Am See entlang stauten sich die Autos in den Dörfern (besser gleich hoch nach Affi fahren und dort auf die Autobahn). Kurz vor Milano: Stau vor der Mautzahlstelle. Vor Chiasso Stau wegen Baustelle. Beim Zollübergang in Chiasso ging es sogar ohne Stau. Vor dem Gotthard ca. 5 km Stau (1 Stunde). Zwischen Hergiswil und Luzern Stau. Obwohl es praktisch keine LKW s hatte, dauerte die Fahrt etwa 3 1/2 Stunden länger als geplant. Tip für nächstes mal: wieder mal ganz früh fahren!

Aber wir erreichten unser Ziel unfallfrei und gesund – das ist die Hauptsache. Es war die erste Auslandreise seit Corona. Von den verlangten Massnahmen wurde so gut wie nichts kontrolliert. Weder in Italien, noch in Slowenien oder Kroatien wollte man den Impfausweis sehen. Auch die Quittung der Kroatien-Online-Anmeldung blieb unbenutzt im Auto. Offenbar setzen diese Staaten voll auf die Selbstverantwortung. Die Maskenpflicht im Innern wurde wie auch in der Schweiz gewohnt praktiziert. Einzig der Agricampeggio Terra e Sogni hat unsere Impfzertifikate abgescannt. Wir blieben auch immer möglichst in guter Distanz und mieden grosse Menschenansammlungen. Dank dem wir unsere Velos rege benützten, kamen wir praktisch ohne ÖV aus.
Unter ähnlichen Umständen können wir solche Auslandreisen mit gutem Gewissen empfehlen. Mit der notwendigen Selbstverantwortung ist man so sicher, wie im eigenen Garten. Es war unsere 7. Reise nach Kroatien – und wohl noch lange nicht die letzte.
